Maria wurde von Gott auserwählt. Durch sie wurde Gott zum Menschen. Gott hat sie unter allen Menschen ausgezeichnet und gesegnet. Es gibt kein vergleichbares Ereignis. Eine solche Ehre wurde nicht einmal den Engeln zuteil.
Trotz dieser Auszeichnung war Maria bescheiden und demütig. Sie hat von Gott alles hingenommen. Als der Engel ihr verkündigte, sie werde schwanger werden und den Sohn Gottes gebären, konnte sie sich nicht vorstellen, wie das möglich sein könnte, da sie ja nicht verheiratet war. Trotzdem sagte sie:
„Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe nach deinem Wort."
Sie hat bescheiden akzeptiert, dass sie lange arm und ohne richtiges Heim und eine Zeitlang sogar auf der Flucht war.
Bescheidenheit und Demut erhöhen uns bei Gott und bei den Menschen.
Maria wurde schon in der Bibel verehrt.
Als Maria Elisabeth besuchte, die Mutter von Johannes dem Täufer, die etwa im Alter der Mutter Marias war, wurde Elisabeth erfüllt vom heiligen Geist und sagte zu Maria:
„Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?"
Maria wird nicht nur von Menschen, sondern auch von den Engeln verehrt. Wenn wir nämlich den Wortlaut der Verkündigung genau betrachten, so lesen wir, dass der Engel sie ehrfurchtsvoll begrüsste.
Er sagte zu ihr: „Sei gegrüsst, du Begnadete, der Herr ist mit dir."
Der Engel ist ihr auch nicht erschienen, wie dies bei anderen Menschen geschehen ist, z. B. bei Zacharias, sondern er kam zu ihr.
Maria war bei der Verkündigung ein junges Mädchen und trotzdem besass sie schon grosse Weisheit.
Als sie nach der Verkündigung dann schwanger geworden war, sprach sie nicht darüber. Selbst als Josef, ihr Verlobter, die Schwangerschaft bemerkte, schwieg sie. Sie hat aber nicht versucht, sich zu rechtfertigen. Weise schwieg sie und überliess es Gott, dieses Problem zu lösen.
Josef erfuhr die Wahrheit dann in einem Traum durch einen Engel,
den Gott ihm geschickt hatte.
Um zu erklären, weshalb wir Maria verehren, genügt es eigentlich schon, die Worte zu erwähnen, die in der Heiligen Schrift von Maria selbst gesagt wurden. Der heilige Geist liess Maria nämlich prophezeien: „Siehe, von jetzt an werden mich seligpreisen alle Geschlechter."
Wenn diese Worte vom heiligen Geist stammen, wer sind wir, dass wir dieser Prophezeiung widersprechen?
Wir verehren Maria als eine Heilige. Wir beten aber nicht zu ihr, sondern wir bitten sie, für uns einzutreten.
Sollten wir nicht Marias Bescheidenheit, ihre Reinheit, Weisheit und Hingabe zu Gott als Beispiel nehmen?
Es ist wunderbar, dass wir ihre Fürsprache erbitten dürfen und dadurch gesegnet werden.
Die Verheißung der Geburt Jesu
Evangelium nach Lukas, Kapitel 1 Vers 26 - 38
26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 1 Vers 26 - 38
Maria Königin
Beim Fest Maria Königin wird die Gottesmutter als Königin des Himmels gefeiert. Sie ist damit auch Königin der Engel und Heiligen. Das ist als Vollendung der glorreichen Aufnahme von Maria in den Himmel zu verstehen. Begründet wird dies letztlich in ihrer Würde als Gottesmutter. Pius XII. widmete dem wahren Königtum Mariens eine eigene Enzyklika und ergänzte somit die von Pius XI. stark geförderte Christkönigsverehrung um einen marianischen Aspekt.