Auch Frauen dürfen zur Marianischen Männerkongregation gehen, betont der engagierte Katholik. Viele von ihnen besuchen die MMC-Veranstaltungen bereits, etwa Andachten. Ziebell verweist aber auch auf den Frauenbund und erklärt, dass Frauen und Männer genetisch anders geprägt seien und unterschiedliche Interessen hätten.
Neue Gemeinschaft im Sinn
Als gute Lösung für das christliche Leben in Auerbach könnte er sich eine „Gemeinschaft christlichen Lebens“ vorstellen, die in erster Linie Familien anspricht. „Das könnte die Zukunft sein“, sagt er. Wichtig sei, dass Neulingen, die sich engagieren möchten, Freiraum gegeben wird und sie ihre Ideen anbringen können. Oft würden sie „von oben erdrückt“, hat er beobachtet.
Als Ziebell das Amt vor sieben Jahren übernommen hat, habe er sich vorgenommen, pro verstorbenem Sodalen ein neues Mitglied zu finden. „Das hat leider nicht geklappt“, sagt er ein bisschen resigniert. Dabei sei er auf Gläubige zugegangen, habe sie angesprochen und sich sogar Hilfe aus Bamberg geholt: Dort sei ihm empfohlen worden, über weltliche Angebote, wie Wanderungen oder Grillabende, an Interessierte zu gelangen. „Aber das ist der falsche Weg“, ist der End-Sechziger überzeugt.
Mit dem Latein am Ende
Er habe auch schon versucht, den jährlichen Konvent, eine Veranstaltung mit Heiliger Messe und geistlichem Impuls-Referat plus Kaffee und Kuchen ansprechender zu gestalten. Aber: „Ich bin mit meinem Latein am Ende“, gibt er zu.
Dabei ist das christliche Leben in Auerbach ohne die MMC nur schwer vorstellbar: Die Sodalen tragen beispielsweise den Himmel für die Fronleichnamsprozession, gestalten Andachten oder stellen Bänke für das Kirchenfest auf. Für die Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens findet Wolfgang Ziebell es wichtig, dass Gruppen am Leben erhalten werden. „Egal, welche es sind“, wie er betont.
Missbrauchsskandale
Als weiteren Grund für das Fehlen des Nachwuchses in der katholischen Kirche vermutet er die Missbrauchsskandale. „Ich habe schon so viele gute Pfarrer erlebt“, erzählt der MMC-Obmann. Weil eine kleine Zahl der Geistlichen sich vergreife, stünden auch die anderen schlecht da. „Sie gehören bestraft und dann muss ein Schlussstrich gezogen werden“, findet Ziebell.
Doch zurück zu Maria Himmelfahrt: Diesen Feiertag begeht die Marianische Männerkongregation mit einem Festgottesdienst in der Kapelle auf dem Pinzigberg. Um 18 Uhr stellt man sich auf dem Marktplatz für die Prozession auf. Für den Rückweg nach der Messe ist eine Lichterprozession geplant. „Ja, es ist ein hoher Feiertag für uns“, sagt Ziebell. Interessierte können sich noch bei ihm melden (Telefon: 0 96 43/27 11) melden oder sich unter
mmc-auerbach.de informieren.